Breitbandausbau in der Region Bodensee-Oberschwaben
Der Bund lässt seinen Einfluss als Anteilseigner bei der Deutschen Telekom verkümmern und macht keinen Druck, die Breitbandausbaupolitik des Konzerns zu verbessern. Eine abgestimmte und koordinierte Ausbaustrategie lässt bis heute auf sich warten. Dabei klagen landauf landab Bürgermeister über die Telekom. Besser wäre es, die Staatsbeteiligung an der Telekom aufzugeben und den Verkaufserlös komplett in den Ausbau von Glasfaserinfrastrukturen bis zum Endverbraucher zu investieren. Der Glaserfaserausbau ist bundesweit mit 8,5 Prozent aller Haushalte schon kein Ruhmesblatt. Dramatisch wird es bei den Zahlen für Baden-Württemberg. Im Land verfügen nur 2 Prozent aller Haushalte über einen Glaserfaseranschluss am Haus, der schnelle Übertragungsraten garantiert. In der Region liegen nur der Landkreis Biberach (2, 6 Prozent) und der Landkreis Konstanz (5,9 Prozent) über dem Landesschnitt, ansonsten steht im Landkreis Ravensburg (0,2 Prozent) und im Bodenseekreis (0,6 Prozent) eine Null vor dem Komma. Schlusslicht war Mitte 2018 der Landkreis Sigmaringen, bei dem kein einziger Haushalt über einen Glasfaseranschluss verfügte. Diese Zahlen sind für Baden-Württemberg und die Region ein Armutszeugnis. Die Bundes- und die Landesregierung verspielen damit den Anschluss Deutschlands an eine Zukunftstechnologie und gefährden damit unsere Wirtschaftskraft. Handwerk, Mittelstand und Industrie sind nicht nur in den Ballungszentren sondern auch im ländlichen Raum auf superschnelles Internet angewiesen, wenn sie auch zukünftig Arbeitsplätze sichern und schaffen sollen.
Benjamin Strasser